Reinkarnation und Rückführung
Eine kritische Betrachtung
Es gibt in unterschiedlichen Kulturkreisen unterschiedliche Auffassungen darüber, ob Menschen nach ihrem Tod wiedergeboren werden und wenn ja, in welcher Form und unter welchen Umständen.
Wer sich für die kulturellen Überzeugungen informieren möchte, findet hierzu viele Bücher und Webseiten.
Ich möchte auch nicht behaupten, es gäbe keine Reinkarnation, denn ich könnte dies nicht belegen. Ich will aber auch nicht behaupten, es gäbe Reinkarnation, denn es gibt durchaus alternative Begründungen für die meisten Phänomene, welche als Belege für die Reinkarnationslehren gelten.
Beispiel:
Wenn Sie sich an einen Besuch im Zoo vor einigen Jahren erinnern, dann könnten Sie der Meinung sein, dies sei ein Beweis dafür, dass Sie damals gelebt haben und im Zoo waren.
Es gibt aber durchaus die Möglichkeit, dass Sie sich irren und mehrere andere Ereignisse, wie zum Beispiel Fernsehsendungen, Bücher, Hypnosesitzungen und geträumte Erlebnisse sich in Ihrer Phantasie so entwickelt haben, dass Sie tatsächlich zum gegebenen Zeitpunkt nicht im Zoo waren, es aber dennoch so erinnern als ob.
Deshalb werden Reinkarnationen sehr viel genauer untersucht, bevor man sie als Fakt akzeptiert. Zum Beispiel, wenn in der tibetischen Tradition die Reinkarnation eines Dalai Lama oder Panchen Lama ermittelt wird.
Nicht so allerdings üblicherweise in sogenannten Rückführungen. Hier wird die Erinnerung oft schon als Beleg akzeptiert. Erstaunlich ist, dass die Rückführungstherapeuten durchaus der Idee gegenüber offen stehen, dass es sogenannte morphogenetische Felder gibt. Aus diesen Feldern lassen sich Informationen über Raum und Zeit hinweg beziehen. Weshalb stammen nicht auch die gefundenen Erinnerungen aus diesen Feldern?
Wenn Sie sich an etwas erinnern, dann werden Ihnen Bilder, Eindrücke, Gefühle und Gedanken bewusst. Niemand weiß wirklich, woher diese kommen. Neueste Hirnforschungen lassen spekulieren, dass wir alles, was wir bewusst denken, von irgendwoher wie ein Radio zuvor empfangen, intern verarbeiten und erst nach einem gewissen Prozess der Vor-Auswertung ins Bewusstsein aufsteigen lassen.
Erinnerungen könnten auch von anderen Menschen verfügbar sein, wenn man durch eine gewisse Resonanz Zugang dazu erhält und diese Erinnerungen könnten so intensiv und deutlich erlebt werden, als wären es eigene erinnerte Erfahrungen.
Nehmen wir an, Sie haben sich letztes Jahr ein TV-Gerät gekauft und heute sehen Sie den alten Film Casablanca mit Humphrey Bogart. Dann sitzen Sie heute in ihrem Zimmer vor dem TV-Gerät. Ihr TV-Gerät und der Fernsehsender sind auch nicht von 1942. Aber die gespeicherte Information aus dem Jahr 1942 ist immer noch verfügbar, wenn der Sender dazu einen Zugang hat. Übrigens muss keiner der heute daran Beteiligten 1942 bei der Aufnahme dabei gewesen sein und jeder, der sich darauf einlässt kann heute sehr intensiv die frei erfundenen Erlebnisse nachempfinden, welche ja vielen Menschheitserlebnissen ähneln.
Wer bei der Rückführung der „Sender“ ist, wo die Daten hergeholt werden und von wem sie ursprünglich erzeugt wurden, ist nicht einfach zu belegen, aber der „Empfänger“ kann sie sehr intensiv nacherleben und leicht glauben, es seien die eigenen Erinnerungen.
Dagegen ist, meine ich, einiges einzuwenden.
Die Methodik der Rückführungen, ohne den Glauben an Reinkarnation, kann allerdings auch hilfreiche Einsichten bringen.
Wie auch ein TV-Gerät nur auf den Kanälen empfangen kann, auf die es eingestellt ist, so könnte die „Rückführung“ aufzeigen, wo bei Klienten und/oder Therapeuten Resonanzen bestehen. Damit könnte man auch ohne Reikarnationsdramatik arbeiten.
Es ist dann auch nicht nötig zu streiten, wer denn nun der richtige Napoleon war und wer nicht…
Nun kann man sagen: „Ja, aber, wenn ich es nun doch war, der damals gelebt hat.“
Ich sage: „Macht ja nichts.“
Wer erinnert sich schon immer an alles? Wissen Sie, wo sie vor drei Wochen um eine bestimmte Uhrzeit waren und was Sie da alles erlebt haben? Wie detailliert? Und wissen Sie das über die meisten Erlebnisse Ihres Lebens so detailliert? Erinnerung ist ebenfalls ein Resonanzphänomen und während man mit Sicherheit sagen kann, dass die Vergangenheit vorbei ist, kann man anhand Ihrer Erinnerungen feststellen, wie heute Ihre Resonanzen sind. Und darin stecken meines Erachtens riesige Chancen für Ihre Entwicklung!